Solidarität ist unsere Stärke
daher weisen wir an dieser Stelle noch mal auf die Pressemitteilung der Genoss:innen von labournet.tv hin:
Pressemitteilung
Kontakt: Johanna Schellhagen
0157 37449541
info@labournet.tv
Berlin, 19. Januar 2021
10 Jahre labournet.tv
Am 30. Januar 2011 wurde labournet.tv in einem Kreuzberger Kino der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem haben die Betreiberinnen ein einzigartiges online Archiv mit Filmen aus der Arbeiter_innenbewegung aufgebaut, die Veranstaltungsreihe Cinéma Klassenkampf ins Leben gerufen, von Mobilisierungen weltweit berichtet und mehrere Videos und Dokumentarfilme produziert. Im Zentrum stehen die Situation der Lohnarbeiter_innen, ihre (Selbst)organisierung, historische und aktuelle Arbeitskämpfe und gesellschaftliche Alternativmodelle.
Suchmaschine für die Geschichte der Klassenkämpfe
Das Archiv versammelt derzeit 850 Filme und Videos aus 60 Ländern. Jedes Jahr wächst es um 50 Filme. Sie werden mit deutschen und englischen Untertiteln versehen und kostenlos zum Streamen zugänglich gemacht. Die Seite ist zweisprachig (deutsch und englisch).
Durch die Verschlagwortung nach Ländern, Branchen und Stichworten und das Suchfeld werden die Filme auffindbar gemacht und das Archiv zu einer einzigartigen Bewegte-Bilder-Suchmaschine für die Geschichte der Klassenkämpfe auf allen Kontinenten. Die Macherinnen haben einen Ort im Netz geschaffen, wo Interessierte Filme finden, die die Geschichte eines Landes anhand seiner Klassenkämpfe erzählt.
Aus der Perspektive der Arbeiter_innen selbst
„Dieser ganze Bereich, wo Leute gemeinsam gegen ihre Vernutzung und Ausbeutung, gegen Altersarmut und die Zerschlagung ihrer Betriebe kämpfen, muss mehr ins Zentrum rücken und zwar nicht, indem man mit der Gewerkschaftssekretärin oder Politikern redet, sondern indem man mit den Betroffenen selber redet und sich mit ihnen verbündet“, so Jeanne Neton von labournet.tv. Die Aktivistinnen von labournet.tv produzieren eigene Videos, um Streiks in ihrer Umgebung mehr Sichtbarkeit zu verleihen und sie dadurch zu unterstützen. Das war in den letzten Jahren oft die outgesourcten Arbeiter_innen der öffentlichen Berliner Krankenhauskonzernen Charité und Vivantes. Andere Beispiele sind die (internationale) Organisierung der Kuriere oder die Basisvernetzung der Amazonarbeiter_innen. Diese Filme werden nicht zuletzt von den Belegschaften selbst für die interne Mobilisierung genutzt: „Kämpfe von Arbeiter_innen in verschiedenen Ländern zu dokumentieren, hilft denen die kämpfen, sich mit anderen zusammen zu tun. Es hilft uns auch den globalen Kontext unserer lokalen Kämpfe besser zu verstehen. Deswegen finde ich die Arbeit von labournet.tv fantastisch!“ (Agnieska, Amazon Arbeiterin in Poznań/Polen)
Der erste Kinofilm
Im April 2019 kam der erste Kinofilm heraus, den labournet.tv produziert hat. Er portraitiert eine Gruppe kämpferischer Kollegen bei Opel in Bochum, die von 1972 bis zur Werksschließung 2014selbstorganisiert und als Kollektiv im größten GM Werk Europas Widerstand geleistet haben (Luft zum Atmen, BRD 2019).
Cinéma Klassenkampf
Seit 2017 organisiert labournet.tv die Reihe Cinéma Klassenkampf, in der Videos über gerade laufende betriebliche Auseinandersetzungen gezeigt und die Belegschaften eingeladen werden, aus erster Hand darüber zu berichten. Das Format ermöglicht es Linken (und der Presse) sich bei den Betroffen selbst zu informieren, Kontakte zu knüpfen und sich zu solidarisieren. Es gibt aber auch den Belegschaften selbst Gelegenheit zusammen zu kommen und gemeinsam über ihren Kampf zu reflektieren. (Die Reihe pausiert seit dem Beginn der Corona Krise.)
The Loud Spring
In ihrem aktuellen Kinofilmprojekt „The Loud Spring“ wollen die Filmemacher_innen Erfahrungen aus der Arbeiter_innenbewegung für die Klimabewegung fruchtbar machen.
„Wir wollen in dem Film erklären, weshalb Katastrophen wie der Klimawandel nur angegangen werden können, ‚wenn man ökonomische Macht demokratisiert‘, wie Mike Davis es kürzlich formuliert hat. Wir wollen einmal ausbuchstabieren, warum es in der Klimafrage im Kern um ökonomische Macht geht und wie es konkret gelingen könnte, diese Macht dahin zurückzubringen wo sie hingehört: zu den Leuten“, so Johanna Schellhagen.
Start der Crowdfunding Kampagne für das Filmprojekt ist der 30. Januar 2021.
Fördermitglieder
labournet.tv ist ein unabhängiges Projekt ohne institutionelle Förderung. Es ist auf Einzelpersonen
angewiesen, die das Projekt als Fördermitglieder regelmäßig unterstützen:
https://de.labournet.tv/unterstuetzt-uns
Die 10 beliebtesten Filme auf labournet.tv
- Die Angst wegschmeißen – Die Bewegung der Logstikarbeiter_inen in Italien (BRD, 2015)
- Ermordete Coca-Cola Gewerkschafter in Kolumbien (BRD, 2004)
- Profession, Maid (Hong Kong, 2015)
- Ende der Vertretung – Emmely und der Streik im Einzelhandel (BRD, 2009)
- A bientot j’espère (Frankreich, 1968)
- Arbeitsgesetz Streiks und Blockaden (Frankreich, 2016)
- Strategie der Strohhalme – Proletarische Unruhe im Industriegürtel von Delhi (BRD, 2010)
- Amazon Arbeiter_innen treffen sich in Poznań (BRD, 2015)
- Der Frauenstreik geht weiter (Polen, 2018)
- Mütterstreik (Polen, 2010)