29.4. um 19.30 Uhr Hinter dem Haus der bayerischen Geschichte – Ort hat sich geändert Filmabend |
13 Uhr Auftaktkundgebung Schwanenplatz |
Demonstration durch die Stadt |
ca.15 Uhr Abschlusskundgebung Kassiansplatz DOM Westseite|
Liebe Freundinnen, Genossinnen, Regensburger Antikapitalist*innen,
es ist wieder soweit. Der 1.Mai – seit über 100 Jahren Kampftag der
arbeitenden Klasse – steht vor der Tür! Wir, das Bündnis
Antikapitalistischer 1. Mai Regensburg, halten es trotz und gerade
wegen Corona auch dieses Jahr für absolut notwendig – mit erschwerten
Bedingungen – am 1. Mai auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren.
Die Coronapandemie hat viele bereits vorher vorhandene Krisen
verschärft: viele Menschen haben Entlassungen und Kurzarbeit aus
nächster Nähe mitbekommen, während weiterhin Dividenden und Boni an
Unternehmen ausgeschüttet werden. Das soziale und kulturelle Leben der
Stadt wurde komplett heruntergefahren, während die Wirtschaft von den
politischen Maßnahmen weitgehend unangetastet bleibt. Wir sagen: es
reicht! Der Kapitalismus ist die Krise – Das System macht uns krank!
Kommt deshalb am 1.Mai um 13:00 Uhr zum Schwanenplatz und demonstriert
mit uns für eine Welt ohne Ausbeutung, Zwang und Kapitalismus! Im
Anschluss – um circa 14:30 Uhr – wird es eine Kundgebung mit kreativem
und informativem Programm am St. Kassiansplatz geben! Wir sehen uns –
wie immer mit Maske und Abstand – auf der Straße!
Der Bündnisaufruf (darf gerne geteilt werden):
Der Kapitalismus ist ein gescheitertes System, das ist seit langem
bekannt. Gescheitert, weil es nicht fähig ist, friedliches und
gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen. Gescheitert auch an der
Bewältigung der Klimakrise. Kapitalismus ist Klassenkampf von oben:
Nicht deine Familie, nicht deine Gesundheit und auch nicht dein Leben
sind oberste Priorität, sondern einzig und ausschließlich die Sicherung
ihrer Profite. Das hat die Coronapandemie nochmals bewiesen. Millionen
Menschen haben ihr Leben verloren. Menschen hungern, obwohl es
theoretisch ausreichende Kapazitäten gäbe, um alle zu versorgen.
Menschen sterben an heilbaren Krankheiten, weil Pharmakonzerne auf
Patenten sitzen und Eigentum im Kapitalismus mehr zählt als
Menschenleben. Der Markt hat – wie immer – nichts geregelt, die
Politiker haben sich bereichert, die Regierung handelt dilettantisch.
Schluss damit! Wir sagen: Heraus zum antikapitalistischen 1. Mai!
Dass nicht die Gesundheit der Menschen im Fokus der Politiker:innen
steht,
wird auch hier in Regensburg klar ersichtlich. Wie sonst kann man sich
erklären, dass Geflüchtete und Obdachlose in ihren Massenunterkünften
zusammengepfercht werden, wenn am anderen Ende der Stadt 180
hochpreisige Wohnungen leer stehen, die sich auch ohne Pandemie kaum
jemand leisten kann? Wir brauchen eine Politik, bei der die Menschen und
ihre Bedürfnisse an erster Stelle stehen.
Dafür gehen wir am 1. Mai auf die Straße!
Nach der Krise ist vor der Krise. Wenn die Pandemie früher oder später
überwunden ist, wird sich am Status Quo nichts geändert haben, im
Gegenteil: Die Macht des Staates ist (bislang) gewachsen. Auch wenn
viele sich ein Leben wie vor Corona zurückwünschen, auch vorher gab es
keine gute demokratische Herrschaft. Es gab stets nur die Herrschaft des
Kapitals. Von den Regierungen war und ist nichts zu erwarten. Und von
den großen Gewerkschaften? Die haben in der Vergangenheit zu oft
stillgehalten, wenn Arbeitsrechte mit Füßen getreten wurden, Stichwort
Hartz IV. Der DGB hat die Abschaffung der Leiharbeit aktiv verhindert.
Selbst die Möglichkeit zum Streik wurde mit Anbiederung der
Gewerkschaften an das kapitalistische System immer mehr eingeschränkt.
Aber was bringen uns Streiks, wenn sie die Unternehmerinnen nicht mit voller Härte spüren lassen, dass wir die eigentlichen Arbeitgeberinnen
sind? Warum lassen wir uns das gefallen, wenn wir doch am längeren Hebel
sitzen? Wir können die Betriebe in den Lockdown schicken – z.B. in Form
eines solidarischen Generalstreiks. Nicht nur um endlich wirksame
Pandemie-Maßnahmen umzusetzen, sondern auch um uns unserer Macht bewusst
zu werden – die Macht der weltweiten Arbeiternnenschaft. Und darum sind wir Internationalistnnen. Unsere Antwort auf den Klassenkampf von oben
– ist der selbstorganisierte Generalstreik von unten!
ANA – Im Bündnis Antikapitalistischer 1. Mai Regensburg

13 Uhr Auftaktkundgebung Schwanenplatz
Demonstration durch die Stadt
ca.14.30 Uhr Abschlusskundgebung Kassiansplatz
Zum Aufwärmen gibt es am 29.4. um 19.30 Uhr am Kassiansplatz einen Filmabend:
Hinter dem Haus der bayerischen Geschichte (Achtung, nicht Kassiansplatz, der Platz hat sich geändert!
Als Bündnis antikapitalistischer 1. Mai Regensburg zeigen wir im Rahmen einer Kundgebung den Film „Luft zum Atmen“ von labournet.tv. Wir wollen uns mit dem Film über die jahrzehntelangen radikalen Arbeitskämpfe bei Opel in Bochum auseinandersetzen und daraus für unsere eigenen Kämpfe lernen:
1972 gründeten ein paar Arbeiter und Revolutionäre bei Opel in Bochum die „Gruppe oppositioneller Gewerkschafter“(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert.
Als Betriebsräte gaben sie geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen, kämpften gegen Krankenverfolgung, organisierten ihren eigenen Bildungsurlaub und versuchten sogar, auf eigene Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen General Motors Belegschaften in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen seit den 1990er Jahren zur Wehr zu setzen.
Ihre radikalen Aktivitäten kulminierten schließlich in einem der wichtigsten Wilden Streiks der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa lahmlegte. 40 Jahre lang hat die Gruppe Oppositioneller Gewerkschafter (GoG) bei Opel in Bochum unabhängige Betriebspolitik gemacht. Dadurch hat sie dazu beigetragen, dass die Belegschaft eine der kämpferischsten in der deutschen Automobilindustrie wurde.
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